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Kleines Dorf im Münsterlande

Kleines Dorf im Münsterlande

 
 

 

Kleines Dorf im Münsterlande,

Aulendorf am Quell der Aa,

rings umrahmt von grünem Bande

deiner Höhen, licht und klar.

Von dem Ellerberg zu schauen

ist dein Bild bezaubernd schön,

friedlich liegst du in den Auen,

Glockenklänge zu mir weh’n.

(Strophe aus dem „Aulendorfer Lied“, 1978)

 

Ist es nun bald vorbei mit dieser Idylle?

Ich sage nein, das ist nicht unser Wille!

 

Große Ställe werden künftig die Natur verschandeln,

in jedem sollen vierzigtausend Hähnchen wandeln.

Die Küken sind richtig süß und niedlich,

ihr baldiger Tod ist aber gar nicht so friedlich.

Nach sechs Wochen Dasein im dunklen Stall

braten sie im Ofen, ein glasklarer Fall.

Für kleines Geld gibt’s hier edle Teile,

der „Rest“ geht nach Afrika nach ’ner Weile.

 

Vierzigtonner von auswärts in großer Zahl

bringen Küken und Futter zum Riesenmaststall.

Achtmal im Jahr werden die Hähnchen geholt,

und was, wenn ein Laster dein Kind überrollt?

Für solche Kolosse sind unsere Wege nicht gemacht,

ausweichen geht nicht, wer zahlt wohl wenn’s kracht?

Um sich zu retten flüchten Radler in den Graben,

nein, so was müssen wir wirklich nicht haben!

Und bei so viel Verkehr jahrein und jahraus,

sehen die Anliegerstraßen bald verheerend aus.

 

Immer größer der Betrieb und auch der Gewinn,

ergibt das, Herr Investor, denn wirklich Sinn?

Können Sie ohne die riesigen Ställe nicht leben?

Mensch und Tier müssen leiden, das bringt keinen Segen!

Was würden wohl einst unsere Nachkommen sagen,

wehren wir uns nicht jetzt gegen die, die uns plagen?

Ein Appell an die Vernunft von Verbraucher und Mäster:

Esst nicht so viel Fleisch, der Gesundheit bekommt’s besser.

Zum angemessenen Preis kauft der Mensch Qualität,

denkt alle an die Zukunft, noch ist’s nicht zu spät!

 

Anneliese Heinrich

Aulendorf 25

48727 Billerbeck