Stellungnahme der Grünen Billerbeck nach der Erteilung des Einvernehmens durch den Rat
In späteren Verlauf der Diskussion wurde den Parteien der aktuellen Bundesregierung von der CDU sogar vorgeworfen, dass sie die Gesetzeslage zum Bau neuer landwirtschaftlicher Ställe noch nicht geändert hätten und nun daran Schuld sind, dass der Stall genehmigt werden müsse. Welche Fraktion hat seit 2005 das Bundeslandwirtschaftsministerium besetzt und in dieser Zeit so gut wie keine Hinderungsgründe für den Bau neuer Ställe in Gesetzesform gegossen? Die Hauptverantwortung für neue landwirtschaftliche Ställe in nicht direkter Hofnähe ist (momentan noch) der CDU zuzuschreiben. So schnell können neue Gesetze nicht verabschiedet werden, die die Untätigkeit in den letzten 16 Jahren verändern könnten.
Das nun vom Rat der Stadt Billerbeck (mit den Stimmen der CDU und der Bürgermeisterin) beschlossene gemeindliche Einverständnis für den Bau eines neuen Hähnchenmaststalls in direkter Nähe zu Aulendorf wirkt komplett aus der Zeit gefallen. Zum Erreichen der bundesweiten Klimaziele benötigen wir eine Reduktion beim Fleischkonsum und keine neuen Ställe in der Landschaft. Zum Schutz der Wohnbevölkerung vor schädlichen Bioaerosolen benötigen wir keine neuen Ställe in direkter Ortsnähe. Und zum Schutz der Schlachttiere vor einem unwürdigen und trostlosen Leben hinter Blechwänden brauchen wir keine neuen Ställe für eine Massentierhaltung.
Dies haben die CDU und die Bürgermeisterin noch nicht verstanden und entscheiden sich mit Fraktionsdisziplin und falsch verstandener Solidarität mit den Landwirt:innen für ein halsstarriges Weiter-So. Wir denken, dass diese sture Standhaftigkeit von einem Großteil der Bevölkerung in Billerbeck mittlerweile sehr kritisch gesehen wird. Und wir freuen uns über jede Stimme, die aus diesem Grund bei der nächsten Wahl nicht mehr an die CDU geht.
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Leserbrief "Nix begriffen"
Doch reichen diese beiden – wohl nachvollziehbaren - Begründungen aus, um einen solchen Bau zu rechtfertigen? Sicher nicht! Nicht alles, was legal ist, dient dem Allgemeinwohl! In der Öffentlichkeit wird seit Jahren über weniger Fleischkonsum, eine artgerechte Tierhaltung, Klimaschutz, Gefahren durch multiresistente Keime, Aufwertung des ländlichen Raumes und nicht zuletzt Klimaschutz diskutiert. All diese Punkte berühren auch den Stallneubau in Billerbeck. Kann man sich da guten Gewissens nur darauf zurückziehen, dass alles „legal“ ist? Vor 10 Jahren hatte noch der Stadtrat das gemeindliche Einvernehmen versagt und Stadt und ein Anwohner gegen das Bauvorhaben des ersten Stalls geklagt. Warum stimmen die Ausschussmitglieder der CDU jetzt zu? mehr... |
Trickserei oder Bauernschläue? Wie man mit einem fragwüdigen Antrag einen neuen Stall in Aulendorf genehmigen lassen will
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Treffen mit der Landtagskandidatin der Grünen Mareike Raack
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BIB auf dem Gesundheitsmarkt
Auf dem Foto: Petra Cassens, Mechthild Ammann, Hans-Jürgen Dittrich. Es fehlen Margret Rölver und Dr. Hanspeter Ammann. Foto: Ulla Wolanewitz, Billerbecker Anzeiger
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