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Immer weniger Soja-Importe aus Übersee

Bayerns Landwirte setzen in der Tierhaltung zunehmend auf Futtermittel aus heimischer Erzeugung. Wie Landwirtschaftsminister Helmut Brunner im Agrarausschuss des Bayerischen Landtags mitteilte, sind die Soja-Importe für die bayerische Landwirtschaft in den vergangenen vier Jahren von 800 000 auf 560 000 Tonnen deutlich gesunken. Den Rückgang führt der Minister auf das 2011 gestartete bayerische Aktionsprogramm „Heimische Eiweißfuttermittel“ zurück, mit dem der Freistaat die Eigenversorgung der Bauern verbessern und so einen Beitrag zur Erzeugung gentechnikfreier Lebensmittel leisten will. „Durch gezielte Anbau- und Fütterungsberatung haben wir bei unseren Landwirten ein stärkeres Bewusstsein für den Einsatz heimischer Futtermittel geweckt“, sagte der Minister. Nach seinen Angaben ist der Anteil von importiertem Sojaschrot in der Rinderfütterung seit 2011 um 160 000 Tonnen, das sind 37 Prozent, zurückgegangen. Aber auch bei den Schweinen wird weniger Import-Soja verfüttert: der Rückgang beträgt 21 Prozent (80 000 Tonnen). 

Kompensiert wurden die Mengen laut Brunner durch einen stärkeren Einsatz von heimischem Rapsschrot, durch eiweißsparende Fütterungsstrategien, durch effizientere Nutzung von Grünlandaufwuchs und durch eine Ausweitung der Anbaufläche heimischer Eiweißpflanzen. So ist allein im vergangenen Jahr in Bayern der Anbau von Futterpflanzen wie Luzerne, Ackerbohnen, Erbsen und Soja um 74 Prozent auf 32 000 Hektar gestiegen. Dass dieser Schub möglich war, ist dem Minister zufolge einer bayerischen Initiative in Brüssel zu verdanken: Seit heuer können die von der EU geforderten ökologischen Vorrangflächen auch für den Anbau von Eiweißpflanzen genutzt werden. Damit das bayerische Aktionsprogramm erfolgreich weitergeführt werden kann, hat der Freistaat heuer und 2016 erneut zusammen 1,8 Millionen Euro für Forschungs- und Beratungsprojekte bereitgestellt. Die Mittel seien gut angelegt, sagte der Minister. Denn eine bessere Eigenversorgung verringere nicht nur die Abhängigkeit von Importen, sie stärke auch regionale Wirtschaftskreisläufe und diene dem Klimaschutz.