Google


Glyphosateinsatz im Wasserschutzgebiet

So manchem, der im Moment im Münsterland unterwegs ist, werden sie schon aufgefallen sein: Felder, auf denen vor einigen Tagen noch Grünpflanzen wuchsen oder blühten, sind jetzt plötzlich gelb oder braun. Hier hat der Landwirt Sikkation betrieben. Sikkation ein Begriff aus der Landwirtschaft der vermeintlich harmlos klingt. Aber er bedeutet, dass die Pflanzen totgespritzt werden, mit glyphosathaltigen Mitteln. Glyphosat, dass im Verdacht steht Krebs zu erzeugen und erbgutverändernd zu wirken. Ein Mittel, dass laut einer Studie des BUND schon bei über 40% der europäischen Bevölkerung im Urin zu finden ist.

Sikkation wird von den Landwirtschaftskammern und den landwirtschaftlichen Verbänden zur Ernteerleichterung empfohlen, aber mit Ernte kann die jetzige Anwendung im März doch wohl nichts zu tun haben. Vielmehr geht es darum, dass Zwischenfrüchte gesät werden, damit man Gülle aufbringen kann. Diese Zwischenfrüchte werden jetzt abgetötet, um der Maissaat Platz zu machen. Doch völlig unbegreiflich ist dieses Tun dann, wenn die Flächen (wie auf dem Bild, das einen Acker in Brochterbeck zeigt, zu sehen) auch noch im Wasserschutzgebiet liegen! Sicher, der Landwirt kann sich auf das Gesetz berufen, Glyphosat ist schließlich nicht verboten, aber spricht dieses Tun nicht für Verantwortungslosigkeit? "Die Bürger des Kreises Steinfurt haben doch ein Recht auf sauberes Trinkwasser", so die BI Steinfurt in ihrer Pressemitteilung.

Die Zulassung für diese Spritzmittel wäre Ende 2013 eigentlich ausgelaufen, auf Druck der Bundesregierung in Brüssel wurde jedoch diese Zulassung leider bis 2015 verlängert, die Lobby der Chemieindustrie hat ganze Arbeit geleistet. (Pressemitteilung der BI Steinfurt / Meibeck / Foto: BI Steinfurt)