Ausbeutung von Mitarbeitern in der Fleischindustrie führt zu steigenden Corona-Infektionen im Kreis Coesfeld

Seit Jahren kritisieren engagierte Bürger, so auch die BIB (Bürgerintiative für die Werterhaltung der Region Billerbeck), die Ausbeutung von Arbeitern, die im Rahmen von Werkverträgen bei Schlachtbetrieben eingesetzt werden. Die Problematik ist schon lange bekannt, aber möglichst billiges Fleisch anzubieten und Profitstreben rechtfertigen bei Verantwortlichen offenbar jede Skrupellosigkeit.

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Ausbeutung von Mitarbeitern in der Fleischindustrie führt zu steigenden Corona-Infektionen im Kreis Coesfeld

Bürgerinitiative Billerbeck kritisiert Untätigkeit von Unternehmensverantwortlichen und Politikern

Seit Jahren kritisieren engagierte Bürger, so auch die BIB (Bürgerintiative für die Werterhaltung der Region Billerbeck), die Ausbeutung von Arbeitern, die im Rahmen von Werkverträgen bei Schlachtbetrieben eingesetzt werden. Die Problematik ist schon lange bekannt, aber möglichst billiges Fleisch anzubieten und Profitstreben rechtfertigen bei Verantwortlichen offenbar jede Skrupellosigkeit. Pfarrer Kossen aus Lengerich hat 2019 zusammen mit anderen Engagierten den gemeinnützigen Verein „Aktion Würde und Gerechtigkeit“ gegründet, um Arbeitsmigrant*innen aus Ost- und Südosteuropa in ihren Rechten zu stärken. In einem offenen Brief an den niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil und den nordrheinwestfälischen Arbeits- und Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann wies er bereits am 24.04.20 auf die Befürchtung der massenhaften Corona-Infizierung der o.g. Arbeitergruppen hin.

Und was passiert im Kreis Coesfeld? Nach dem Bekanntwerden ständig steigender  Infizierungen von Mitarbeitern bei Westfleisch schließt man nicht etwa von Seiten der Kreisverwaltung aus Infektionsschutzgründen zeitgerecht den Betrieb...Das geschieht erst auf Druck der Landesregierung! Wo bleibt da die Verantwortung für den Bürger statt für die Lobby? Aber das ist ja noch nicht mal alles. Trotz nachgewiesener Mängel hinsichtlich des Infektionsschutzes im Verarbeitungs- und Umkleidebereich, sowie bei der Unterbringung der Mitarbeiter*innen, versucht die Betriebsleitung von Westfleisch nicht etwa den Schaden zu minimieren, sondern gibt mit einem Eilantrag bei Gericht gegen die Schließung dem Profitstreben weiterhin den Vorrang. Darunter leiden muss jetzt der gesamte Kreis Coesfeld. Und das sind neben den Bürgern z.B. auch die Betriebe im Restaurant- und Gaststättenbereich, für die es um Existenzen geht. Eine Allianz der Geschädigten mit entsprechende Entschädigungsforderungen wäre nur allzu verständlich.

Das alles hätte nicht sein müssen und bei den jetzt endlich angeordneten bundesweiten Tests der Mitarbeiter*innen in der Fleischverarbeitung ist zu befürchten, dass Coesfeld nur die Spitze des Eisberges ist und auch in anderen Ortsbereichen ähnlich chaotische Entwicklungen festgestellt werden.

Wenn Sie etwas tun möchten, um in der Situation zu helfen, unterstützen Sie den o.g. Verein, z.B. durch eine Spende. Weitere Informationen und Verlinkungen finden Sie auch auf unserer Seite: www.bi-billerbeck.de.

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