Verbrauchertäuschung
Da ist es wieder – das glückliche Schwein im Stroh mit der einfallenden Sonne im Hintergrund als gigantisches Symbol für die guten Gewinne der Schweinmäster im Münsterland.
Die ewige Masche der Schweinelobby – Verbrauchertäuschung mit dem glücklichen Schwein …
Da ist es wieder – das glückliche Schwein im Stroh mit der einfallenden Sonne im Hintergrund als gigantisches Symbol für die guten Gewinne der Schweinmäster im Münsterland. Das ist wie immer eine unterträgliche Verbrauchertäuschung vom aller Feinsten. Vielleicht weiß es Herr Fisser natürlich immer noch nicht besser, dass die Schweine im Münsterland in der konventionellen Haltung, deren Gewinne sich hier verdoppelt haben, leider nur über ihrer stinkenden Gülle auf Vollspaltenböden stehen dürfen. Vielleicht weiß es Herr Fisser ja nicht besser, dass die Schweine in dieser Haltung leider nie im Leben einen Sonnenstrahl abbekommen. Aber das wahre Bild der Schweine in einem industriellen Massentierhaltungsstall macht sich natürlich in der Zeitung nicht so gut. Die Wahrheit ist, dass die Verdoppelung der Gewinne nur wegen einer Haltungsform möglich sind, bei der ein Schwein in einer Betonbucht auf harten Vollspaltenboden lebt und dort in der Regel weniger als einen Quadratmeter Platz für sich hat. Hier hat es keinen weichen Liegebereich und auch keinen Wühlbereich und die Schwänze müssen kupiert werden, damit sie von den anderen Schweinen nicht vor Langeweile abgefressen werden.
Da nimmt man doch einfach ein glückliches Bioschwein und suggeriert so dem Leser, die Welt in der Landwirtschaft ist doch in Ordnung.
Die Wahrheit aber ist, dass die Verdoppelung der Gewinne auch nur deshalb möglich ist, weil diese Form der konventionellen Landwirtschaft mit ihren Mengen an Gülle und Spritzmitteln nebenbei unser aller Natur – die Artenvielfalt (vor allem die Insekten), Wasser, Klima und Boden schädigen … und damit wird dann eine weltweit hohe Nachfrage an Fleisch und Milchprodukten gesättigt, denn in Deutschland sinkt die Nachfrage ja bekanntlich. Und das wollen wir wirklich ? (Dr. A. Spallek)
Bild: Allgemeine Zeitung vom 6.12.2017