Tierärzte gegen Massentierhaltung

Rahmenbedingungen für Tierärzte müssen besser werden.

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Tierärzte gegen Massentierhaltung

„Tierärzte zur Massentierhaltung“ war das Thema einer gut besuchten Veranstaltung der BIB im Evangelischen Gemeindezentrum in Billerbeck. Drei Tierärzte berichteten aus ihrer beruflichen Praxis.

Der Praktiker machte deutlich, wie der ökonomische Druck in der Massentierhaltung die individuelle Behandlung einzelner Tiere immer weiter zurückdrängt. Er habe es als Glücksfall erlebt, dass er vor kurzem bei einer Praxisvertretung in Baden-Württemberg ein einzelnes Kalb behandeln durfte.

Die Amtstierärztin sprach davon, dass selbst erhebliche Gesetzesverstöße z.B. gegen das Tierschutzgesetz nur selten geahndet werden könnten, weil die Personalausstattung der Veterinärämter zu gering sei.

Die ärztliche Schlachttier- und Fleischuntersuchung schließlich wird durch den enormen Zeitdruck, der dort herrscht, erheblich beeinträchtigt. So seien Verstöße gegen Hygienevorschriften häufig an der Tagesordnung, unter anderem deshalb, weil in den Schlachthöfen nicht immer Fachleute, sondern Billigarbeitskräfte tätig seien.

Die unter diesen Bedingungen gewonnenen Erkenntnisse müssten effektiver genutzt werden: Wichtig – so die Referentin – sei eine Intensivierung der Rückmeldung an die Haltungsbetriebe und deren Kontrollbehörde über krankhafte Befunde bei den Schlachttieren.

Fazit der Veranstaltung: Die Politik ist in erster Linie gefordert. Sie muss die Rahmenbedingungen schaffen

  • für eine Verbesserung der Nutztierhaltung in Richtung Artgerechtheit und damit für verbesserte Behandlungsmöglichkeiten der Tierärzte,
  • für eine Stärkung der Unabhängigkeit der Veterinärämter, die – mit zusätzlichem Fachpersonal ausgestattet – ihre Kontrollaufgaben besser wahrnehmen könnten,
  • für eine Veränderung der Gesamtsituation in den Schlachthöfen, die allen Beteiligten uneingeschränkt ein verantwortliches Handeln ermöglicht.

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