Leserbrief „Nix begriffen“

„Ich will Geld verdienen“ und „Das ist alles legal“ – diese beiden Argumente mögen dem Antragsteller, der jetzt einen neuen Hähnchenmaststall für 29900 Tiere in Aulendorf in der Nähe der Kirche bauen will, durch den Kopf gegangen sein, als er seinen Antrag unterschrieben hat. Dem Rat liegt dieser jetzt vor und er kann das gemeindliche Einvernehmen erteilen oder auch verweigern.

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Leserbrief „Nix begriffen“

„Ich will Geld verdienen“ und „Das ist alles legal“ – diese beiden Argumente mögen dem Antragsteller, der jetzt einen neuen Hähnchenmaststall für 29900 Tiere in Aulendorf in der Nähe der Kirche bauen will, durch den Kopf gegangen sein, als er seinen Antrag unterschrieben hat. Dem Rat liegt dieser jetzt vor und er kann das gemeindliche Einvernehmen erteilen oder auch verweigern.

Doch reichen diese beiden – wohl nachvollziehbaren - Begründungen aus, um einen solchen Bau zu rechtfertigen? Sicher nicht! Nicht alles, was legal ist, dient dem Allgemeinwohl!

In der Öffentlichkeit wird seit Jahren über weniger Fleischkonsum, eine artgerechte Tierhaltung, Klimaschutz, Gefahren durch multiresistente Keime, Aufwertung des ländlichen Raumes und nicht zuletzt Klimaschutz diskutiert. All diese Punkte berühren auch den Stallneubau in Billerbeck. Kann man sich da guten Gewissens nur darauf zurückziehen, dass alles „legal“ ist?

Vor 10 Jahren hatte noch der Stadtrat das gemeindliche Einvernehmen versagt und Stadt und ein Anwohner gegen das Bauvorhaben des ersten Stalls geklagt. Warum stimmen die Ausschussmitglieder der CDU jetzt zu? Ist es besser, wenn dort zwei Ställe im Landschaftsschutzgebiet stehen? Auch wenn es nur ein Zeichen ist und das Vorhaben trickreich einen legalen Anstrich erhält: Billerbeck sollte sich gegen dieses und ähnliche Bauvorhaben stellen. Es gilt auch und besonders die Anwohner zu schützen. Diese werden bereits jetzt durch dauerhaft laufende Lüftungsanlagen, durch Keimbelastung und nächtlichen Verkehr extrem belastet. Die schöne Kirche, die Siedlung und ein Spielplatz liegen in unmittelbarer Nähe. Dem Antragsteller scheint dies nicht wichtig zu sein, aber der Stadtrat sollte in der Lage sein, ein Zeichen zu setzten.  

Also reichlich Diskussionsstoff für das Aulendorfer Schützenfest im Mai 2022.

Carsten Nieberg

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