Hofbesuch Reinert
Die Bürgerinitiative Billerbeck für die Werterhaltung der Region (BIB) hatte bereits vor dem Hoftag am 03.07.2016 die Gelegenheit sich zu informieren, wie auf diesem vorwiegend konventionell geführten Betrieb gearbeitet wird. Herr Reinert gewährte als Inhaber dankenswerterweise freien Einblick in seinen Betrieb.
Besuch der Bürgerinitiative Billerbeck auf dem Hof Reinert
Die Bürgerinitiative Billerbeck für die Werterhaltung der Region (BIB) hatte bereits vor dem Hoftag am 03.07.2016 die Gelegenheit sich zu informieren, wie auf diesem vorwiegend konventionell geführten Betrieb gearbeitet wird. Herr Reinert gewährte als Inhaber dankenswerterweise freien Einblick in seinen Betrieb.
Der Hof ist bekannt durch seine Milchtankstelle und das neuerdings betriebene Hühnermobil, in dem Eier von freilaufenden Hühnern erzeugt werden. Nach Angaben von Herrn Reinert ist das Futter frei von genmanipulierten Komponenten. Insgesamt ein sehr lobenswerter Ansatz. Die Milchkuhhaltung bereitet den Mitgliedern der BIB immer noch Kopfschmerzen, weil die Tiere auch in einem Freilaufstall noch sehr eng stehen. Es ist aber für einen Landwirt unter den gegebenen Preisbedingungen von derzeit unter 25 Cent pro Liter Milch unmöglich, eine andere Haltungsform zu betreiben. Positiv war demgegenüber, dass die Kühe täglich, wie der Landwirt versicherte, auf die Weide gelassen werden. Auch die Schweinehaltung erfolgt nach konventionellen Bedingungen mit einer Tendenz zu mehr Raum pro Tier. Sie entspricht nach Meinung der BIB damit allerdings noch nicht einer artgerechten Haltung, wie es für das hochintelligente Tier Schwein notwendig wäre.
Die Bürgerinitiative Billerbeck vertritt die Haltung, dass für Milch und Fleisch ein Mindestpreis eingeführt werden sollte. Im Handel ist der Verkauf von Waren unter dem Erstellungspreis verboten, da dieses als unlauterer Wettbewerb klassifiziert wird. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Landwirte gezwungen sind, das hinzunehmen. Dieser Mindestpreis sollte aber gekoppelt sein an definierten Haltungsbedingungen im Sinne des Tierschutzes. Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sich Entscheidungen über die Gewährung von Subventionen auch an den Haltungsbedingungen und nicht ausschließlich an Tierzahlen orientieren. Wünschenswert ist für die Verbraucher ferner eine gestaffelte, herstellungsbezogene Kennzeichnung beim Fleisch, ähnlich wie sie bei Eiern bereits existiert …
Die Besucher der BIB haben die unterschiedlichen Gesichtspunkte ausgiebig mit Herrn Reinert diskutiert und sind der Meinung, dass der Hof ganz sicherlich einen Schritt in die richtige Richtung unternommen hat.