Dialogbereitschaft
In der Allgemeinen Zeitung wurde in der vergangenen Woche über eine Veranstaltung der Landwirte im Kreis berichtet, zu der man den Chefredakteur der Zeitschrift „top agrar“, Herrn Dr. Schulze Pals, eingeladen hatte. Er riet den Landwirten, durch eine professionelle Werbekampagne ihr Image zu verbessern. Dazu schrieb unser Sprecher Dietrich Roos den folgenden Leserbrief, der tags darauf erschien:
In der Allgemeinen Zeitung wurde in der vergangenen Woche über eine Veranstaltung der Landwirte im Kreis berichtet, zu der man den Chefredakteur der Zeitschrift „top agrar“, Herrn Dr. Schulze Pals, eingeladen hatte. Er riet den Landwirten, durch eine professionelle Werbekampagne ihr Image zu verbessern. Dazu schrieb unser Sprecher Dietrich Roos den folgenden Leserbrief, der tags darauf erschien:
„Ist das etwa die neue ‚Dialogbereitschaft‘ der Vertreter der Landwirtschaft gegenüber den Kritikern der Massentierhaltung? -
Statt Sachargumenten Beschimpfungen der Kritiker als „selbsternannte Weltretter“, die „einzelne Extremfälle als Regel“ darstellen und „in skrupelloser Weise“ dramatisieren. So der Chefredakteur der Zeitschrift „top agrar“ Dr. Schulze Pals.
Dabei bezieht sich unsere Kritik nicht auf Extremfälle sondern auf den alltäglichen Wahnsinn der Massentierhaltung und der damit verbundenen vielfältigen Problematik.
Doch darauf geht Dr. Schulze Pals gar nicht ein. Ihm kommt es nicht auf den Inhalt, sondern auf die Verpackung an, auf das Image, das Bild, das die Verbraucher von der Landwirtschaft haben sollen. Das soll verbessert werden und nicht etwa die Haltungsbedingungen für Nutztiere.“
Dietrich Roos
Zur weiteren Illustration kann man auch mal die Leserkommentare auf der online-Seite der Zeitschrift „top agrar.com“ zu Gemüte führen, wenn über ein kritisches Thema berichtet wird (auch das gibt es). Zum Beispiel am 20.2. 2014, als Monsignore Pirmin Spielgel in einem Gastbeitrag auf die Zusammenhänge zwischen dem Hunger in der Welt und unserer Landwirtschaft hinwies. Vom „schulmeisternde(n) Pfaffe(n)“, „Lügner“, und von „verlogenen Naturschutzverbänden“ ist dort die Rede. Dialog? Auseinandersetzung mit Kritik? Fehlanzeige! Der Redakteur, der solche Kommentare zulässt, diskreditiert sich selbst!