Bürgerinitiative Billerbeck befürwortet Bauernproteste und alternative Modelle …
In den vergangenen Wochen gab es massive Proteste von Landwirten aus dem Münsterland und darüber hinaus gegen die großen Handelsketten wegen der existenzgefährdenden Preise für Fleisch und Milch. Die Bürgerinitiative für die Werterhaltung der Region Billerbeck ist der Meinung, dass die Arbeit der Landwirte auskömmlich bezahlt werden muss.
In den vergangenen Wochen gab es massive Proteste von Landwirten aus dem Münsterland und darüber hinaus gegen die großen Handelsketten wegen der existenzgefährdenden Preise für Fleisch und Milch. So wurden z.B. Auslieferungslager von ALDI Nord und auch die Zentrale von K+K in Gronau mit landwirtschaftlichen Fahrzeugen blockiert. Die Bürgerinitiative für die Werterhaltung der Region Billerbeck ist der Meinung, dass die Arbeit der Landwirte auskömmlich bezahlt werden muss. Es kann nicht sein, dass Konzerne die Preise immer mehr drücken und am Ende landwirtschaftliche Betriebe in den Ruin getrieben werden. Natürlich ist in dieser Hinsicht auch die Politik auf Landes- und Bundesebene gefragt.
Aus Verbrauchersicht wäre es wünschenswert -ähnlich wie bei Eiern- auch beim Fleisch zwischen unterschiedlichen Qualitäten wählen zu können. Neben der Standardqualität sollte es auch ein Angebot mit nachweisbar mehr Tierwohl und eine Biovariante geben. In diesem Zusammenhang muss natürlich auch deutlich gemacht werden, dass die Zielrichtung nur sein kann, weg von der Massentierhaltung hin zu mehr Qualität. Die Bürgerinitiative sieht in der Bevölkerung durchaus die Bereitschaft, für eine höhere Qualität auch höhere Preise zu bezahlen. Hier sind aber wieder alle Partner der Produktionskette gefragt, so z.B. Landwirte, die alternative Qualitäten produzieren. Und es gibt mittlerweile gute Beispiele, die belegen, dass sich die Umstellung auf weniger Tiere und bessere Qualität beim Erlös durchaus rechnet.
Aber es bedarf auch Handelsketten, die Lieferanten auskömmlich bezahlen und zusätzliche qualitative Leistungen ebenfalls honorieren. Alternativ sollten Produzenten sich nicht scheuen, beispielsweise auf Hofläden- oder Genossenschaftslösungen zurückkommen. Eine zukunftsfähige Landwirtschaft mit alternativen, kundenorientierten Vermarktungsmodellen kann aus Sicht der Bürgerinitiative durchaus eine Möglichkeit sein, um der Macht von Konzernen zu trotzen, auch wenn Mut natürlich dazu gehört...